Woche vom Mo, 13.08.07 bis So, 19.08.07
Vor ein paar Wochen wurden wir von unseren Professoren an der Uni gefragt, ob wir nicht Lust hätten mit Ihnen nach Bohol zu fliegen. Sie müssten dort eine Konferenz besuchen und könnten uns in Ihrer Freizeit die Insel zeigen. Grundsätzlich hatten wir nichts dagegen, aber zunächst mussten wir das mit unserer Arbeit abklären. Wie es der Zufall wollte, hatten wir glücklicherweise in dieser Woche frei, da bei unserer japanischen Firma Betriebsferien angeordnet waren. Also hatten wir uns kurzfristig entschieden nach Bohol zu fliegen. Begeleitet wurden wir von 3 Studenten aus Kassel (Maria, Korbinian und Felix).
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Auch im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir richtige Glückskinder sind, denn über Manila ist ein tropischer Taifun hinweg gezogen von dessen Auswirkungen über 300000 Menschen betroffen waren. In ganz Manila ging nichts mehr. Die Straßen standen unter Wasser, die Schulen und Universitäten waren geschlossen und selbst in den Betrieben war es den Arbeitern freigestellt zur Arbeit zu gehen. Mittlerweile tobt sich der Sturm über Taiwan aus und hat Taipeh verwüstet.
Bohol ist wahrscheinlich eine der Hauptattraktionen im Süden der Philippinen. Auf der Insel gibt es Einiges zu endecken, wie zu Beispiel die zauberhaften Landformationen – Choclate Hills, fabelhafte Tauch- und Schnorchelreviere, die kleinsten Affen der Welt – Tarsiere, die älteste Kirche auf den Philippinen noch aus spanischer Kolonialzeit, viele kleine Inseln mit Traumstränden und natürlich Wild Life pur.
Montagmorgen trafen wir uns alle am Domestic Airport in Manila. Bei allen war die Urlaubsfreude zu spüren. Endlich raus aus Manila und wieder saubere Luft atmen. Der Flug mir Cebu-Pacific Airways dauerte nur ungefähr 1 Stunde und 10 Minuten. Die Flugzeit war für uns recht amüsant, da zwischenzeitlich immer wieder kleine Spiele von der Kabinen Crew gemacht wurden. Es gab Preise zu gewinnen und die Philippinos waren mit vollem Eifer dabei. Als wir in Tagbilaran landeten, erwartete uns ein ganz kleiner Inselflughafen. Lediglich eine kleine Eingangshalle und eine Rollbahn gab es auf dem Flugplatz, jedoch geeignet um mir einem Airbus zu landen. Mit einem Minibus wurden wir dann auf die Insel Panglao Island gebracht. Am Alona-Beach angekommen erwartete uns ein wunderschöner Strand mit grünblauem Wasser. Vor dem Badevergnügen mussten wir uns zunächst eine Unterkunft suchen und die Preise der verschiedenen Ressorts und Bungalow-Anlagen vergleichen. Entschieden hatten wir uns für das Bohol Divers Ressort direkt am Strand. Gleich nach dem Frühstück ging es mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet ins Meer. Die Riffkante mit Korallenbänken liegt lediglich 80 bis 100 Meter vom Strand entfernt und ist optimal zum Schnorcheln. Für Tilo waren es sogar die ersten Schnorchelerfahrungen im Meer, aber er meisterte die Entdeckungsreise ohne Probleme. Wir waren fasziniert von der schönen Unterwasserwelt und dem türkisfarbenen Wasser mit Badewannentemperatur. Nach den ersten Erkundungen im Meer hieß es dann erstmal relaxen am Strand, baden im Pool und Beachvolleyballspielen.
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Dienstag hatten wir den ganzen Tag mit Schnorcheln und Baden verbracht und dabei konnte auch jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Maria lag den ganzen Tag faul in der Sonne und hat sich richtig schön den Po verbrannt, so dass sie kaum noch sitzen konnte. Korbinian hat sich als ehrgeiziger Muschelsammler entpuppt. Für ihn war das total spannend und abwechslungsreich. Allerdings hatten auch wir unseren Spass bei seiner Sammeltour, denn wir konnten immer wieder beobachten, wie er mit kleinen Einsiedlerkrebsen in den Muscheln zu kämpfen hatte. Tilo ist auch wieder seiner Leidenschaft, dem Schlafen, nachgegangen und ich tobte die meiste Zeit mit Felix und Dennis im Pool rum. Das war halt ein richtig schöner Strandtag.
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Mittwoch haben sich Dennis und Felix einem Tauchlehrer angeschlossen und sind mit ihm auf Tauchtour gegangen. Tilo, Korb und Ich hatten uns ein Moped ausgeliehen und wollten ein paar Strände der Insel abgrasen. Schon gleich der erste Strand hatte sich gelohnt. Ganz weißer Sand und super klares Wasser. Zur gleichen Zeit kamen auch 2 Schweizer Mädels (Sonja und Severina) mit dem Moped angebraust und gesellten sich zu uns. Nach kurzem Kennenlernen sind wir alle ins Wasser gegangen und haben uns die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Den Mädels hat der Strand so gut gefallen, dass sie dort geblieben sind und wir sind mit dem Moped zunächst weiter auf die Hauptinsel gefahren. Korb, der bei mir als Sozius mitfuhr, war die ganze Zeit mit Winken und Grüßen beschäftigt, so dass er auch sichtlich Spass beim Fahren hatte. In Tagbilaran angekommen mussten wir feststellen, dass wir uns schon hammermäßig die Arme und das Gesicht verbrannt haben. Wat solls, zu diesem Zeitpunkt war es eh zu spät. Wir hatten uns kurz die Stadt angeschaut und haben dann in dem einzigen Mall Mittag gegessen. Für umgerechnet einen Euro hatte ich ein komplettes Menü bekommen. Reichlich gestärkt ging es dann wieder zurück auf die kleine Insel zum Momobeach. Dieser Strand war total abgelegen und auch ziemlich verlassen. Leider hatten wir nicht mehr genügend Zeit zum Baden, da wir unsere Mopeds wieder abgeben mussten und uns für Abend noch mit unseren Professoren verabredet hatten. Wir wollten eigentlich mit den Dozenten zu einer Fiesta, aber die war leider schon vorbei, weil alle bertunken waren. Also sind wir mit Taxi- Mopeds, jeweils zu Dritt auf 4 Mopeds, wieder zurück zum Alona Beach gefahren. Da die Strecke doch ziemlich weit war und die Dozenten trinken wollten hatten sie beschlossen am Strand zu schlafen. So saßen wir gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden am Wasser und hatten echt ne Menge Spass. Ich möchte nur nicht wissen wie sie am Morgen aussahen, da sie ab 9:00 Uhr die Psychologie Konferenz hatten.
Donnerstag hatten wir wahrscheinlich alle das schönste Erlebnis von der ganzen Woche. Wir sind mit Felix und Dennis zum Tauchen gefahren und probierten selbst einen Tauchgang aus. Für Tilo und Korb war es der erste Tauchgang, aber mit der super Einweisung von unserem österreichischen Tauchlehrer sollte das kein Problem sein. Nach dem alle Gerätschaften am Körber befestigt waren, ging es auch schon mit einer Rückwertsrolle ins Wasser. Wir ließen uns zunächst auf ca. 3 Meter Wassertiefe nieder und probierten nun die beigebrachten Techniken unter Wasser aus. (Druckausgleich, Maske fluten und ausblaßen, Handzeichen usw.) Nach dem es bei allen super funktionierte ging es auch schon los und wir tauchten bei der Riffkante auf 12 Meter ab. Das Wasser war wieder fantastisch klar und die Unterwasserwelt atemberaubend schön. Wir konnten jede Menge Fische, wie z.B. Nemo, sehen und die Korallen entfalteten ebenfalls ihre wunderschöne Farbenpracht. Ich denke das war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Nach dem Tauchgang ging es zurück an den Strand und dort wartet schon ein kleines Barbecue auf uns. Nach der Stärkung ging es wieder aufs Meer hinaus und wir schnorchelten noch eine ganze Weile über dem Riff.
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Freitag war eine Tour zu den weltberühmten Choclate Hills angesetzt. Die Landformationen, die wie kleine Hüte aussehen, reihen sich hintereinander auf und sind echt ein einmaliges Naturwunder. Nach der Besichtigung und ein paar lustigen Fotos fuhren wir weiter zum Loboc River. Dort erwartete uns schon ein Hausboot mit Livemusik und einem tollen Buffet. Wir fuhren mit dem Hausboot auf einem türkisfarbenen Fluss mitten durch ein Tropengebiet. Nachdem sich alle den Bauch mit einheimischen Leckereien vollgeschlagen haben ging es weiter zur Tarsier-Besichtigung. Das sind wohl die kleinsten Affen der Welt mit großen Kulleraugen und bei denen die Füße wie die von E.T. aussehen. War ganz lustig die kleinen Zeitgenossen zu beobachten, aber als die Koreaner kamen ist uns allen die Lust vergangen. Über all steht groß geschrieben, dass nur ohne Blitzlicht fotografiert werden darf und man die Äffchen nicht anfassen darf. Gleich die erste Koreanerin missachtete alles Mit dem Minibus ging es dann weiter zu ältesten Kirche auf den Philippinen. Sie stammt noch aus spanischer Kolonialzeit und wurde im Jahr 1595 errichtet. Als letztes Highlight stand noch eine Abkühlung in einer Tropfsteinhöhle auf dem Programm. Sie liegt in der Stadt Dauis und ist lediglich durch einen kleinen Felseingang markiert. In der Höhle war es ziemlich dunkel und gestunken hatte es auch, aber trotzdem war es für uns ein einmaliges Erlebnis, was wir ziemlich genossen hatten.
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Am
Samstag hatten wir uns ein Katamaran gemietet und begaben uns auf eine Island-Hopping Tour. Es gab wieder schöne Riffe zu sehen, die super zum Schnorcheln waren und wir waren sogar auf einer einsamen Insel mit dem Namen Virgin Island. Das Spannende an der Insel war die wunderschöne Sandbank, die ungefähr 300 Meter ins Meer hinaus reichte. Felix benutzt einen deutschen Reiseführer von Jens Peters und in dem Reiseführer gibt es genau ein Foto mit dieser Insel plus Sandbank. Ist doch genial oder und wir waren auch da!!! Den Abend und natürlich auch die Woche ließen wir mit einem Buffet am Strand ausklingen. Es gab Spanferkel, Fisch und andere Leckereien.
Als Fazit kann ich festhalten, dass Bohol wirklich empfehlenswert ist, gerade durch die vielen gebotenen Möglichkeiten. Wir hatten echt eine Menge Spass, viel Erlebt und konnten unsere weiße Haut wieder etwas aufmöbeln.