15.10. bis 24.10.2007
Zum vorletzten Mal hieß es nun Rucksäcke packen und wieder eine Insel auf eigene Faust erkunden. Bevor es jedoch los ging wurde die Nacht zum Tag gemacht, da wir bei Matt zum Essen eingeladen waren und es leider nicht dabei geblieben ist. Jedenfalls ging es ohne Schlaf am Morgen zum Flughafen. Unser Reiseziel hieß diesmal Palawan und ist wohl eine der schönsten Inseln auf den Philippinen. Das Gute daran ist, dass die Insel noch nicht vom Massentourismus entdeckt wurde, was wohl auch an den Anschlägen und Entführungen in den vergangenen Jahren liegen könnte. Aber keine Bange, mittlerweile ist es relativ ungefährlich und die Insel zeigt sich von ihrer Sonnenseite. Nach einer Stunde Flug und Ankunft auf dem kleinen Flughafen in Puerto Princessa wurden wir und die anderen Passagiere von einer Band mit inseltypischen Klängen empfangen. Nach dem wir unser Gepäck empfangen hatten, mussten wir auch gleich in die Stadt, da ich meinen Rückflug umbuchen musste. Grund hierfür ist das angesetzte Shooting für den 25.10.07. Tilo kümmerte sich in dieser Zeit um die Reiseroute in den Norden der Insel.
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Unser erster Stopp der Inseldurchquerung sollte
Sabang sein. Mit dem Jeepney ging es über Schotter- und Schlammpisten 5 Stunden lang durch die Pampa, vorbei an kleinen Dörfern. Die erste Fahrt hatte es schon in sich, denn die Jeepneys werden wie LKW’s beladen. Auf dem Dach finden Reis, Koffer und Menschen Platz. Selbst Eisblöcke werden bei über 34 Grad auf dem Dach des Jeepneys transportiert. Unterwegs wechselten auch wir die Plätze aus dem Innenraum auf’s Dach. Endlich mal die Beine ausstrecken und den Fahrtwind spüren. Bei Ankunft in Sabang mussten wir sofort an den schönen Strand auf Ko Chang (Thailand) denken. Der Strand ist sehr breit mit feinem Sand und man sieht im Hintergrund die Berge und den Tschungel. Das Beste an der ganzen Sache war, dass wir den Strand ganz für uns alleine hatten. Ok nicht ganz, da ein älteres Paar ebenfalls zur gleichen Zeit dort war. Wir suchten uns zunächst eine gemütliche Bleibe am anderen Ende vom Strand und testeten dann natürlich sofort das Meer. Einfach fantastisch, denn die großen Wellen sorgten für viel Badespaß. Sogar einen großen Rochen konnten wir sehen. Die Einsamkeit und Unberührtheit hatte natürlich auch einen Haken, denn es gab nur Strom von 18 – 22 Uhr. Danach war der Ofen aus und die Fledermäuse aktiv. Tilo hatte sich gleich noch am ersten Abend eine Massage geben lassen nach dem wir fangfrisch gegrillten Fisch verspeist hatten.
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Underground River bei Sabang
Am nächsten Morgen ging es mit dem Boot zum Underground River. Er soll wohl der größte unterirdische Fluss der Welt sein. Nach dem Übersetzen vom Meer in den Süßwasserfluss mussten wir zunächst das Sicherheitsequipment anlegen. Dazu zählten ein Helm und die Schwimmweste. Der Helm sollte uns eigentlich vor den Steinen schützen, war aber auch optimal geeignet, um die urinalen Auswürfe der Fledermäuse abzuwehren. Mit Boot und einem großen Scheinwerfer ging es dann in das riesige Höhlensystem hinein. Die Fahrt war echt interessant, denn die vielen Verformungen lassen der Fantasie freien Lauf. Von Tieren über Pflanzen bis hin zu Gottesgestalten konnten wir alles anfinden. Nach der Tour wollten wir die ganze Strecke durch den Tschungel zurück laufen. Wir entschieden uns für den Monky Trail der ungefähr 2 Stunden dauern sollte. Seinem Namen wurde der Weg natürlich gerecht, denn unterwegs konnten wir einige Affen antreffen. Sogar ein Kaiman hatte unseren Weg gekreuzt. Der Weg führte wie bereits erwähnt durch den Tschungel, aber auch vorbei an wunderschönen einsamen Buchten mit super Stränden. Unterwegs haben wir Megan aus den Staaten kennengelernt die mit uns den restlichen Weg bestritt. Reichlich durchgeschwitzt durfte natürlich eine Abkühlung, wenn man es so nennen darf, nicht fehlen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Relaxen und Baden im Meer.
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Rückzug auf Grund fehlender Bankautomaten im Norden
Bisher hatte eigentlich alles reibungslos geklappt, aber uns war schon klar, dass das nicht ewig so bleiben wird. Leider hatten wir in Sabang erfahren, das es im Norden keine Bankautomaten gibt und auch keine andere Möglichkeit, um an Geld ranzukommen. Also mussten wir den ganzen Weg wieder zurück nach Puerto Princessa fahren um Geld zu besorgen. Diesmal verbrachten wir die ganze Fahrt neben Schulkindern auf dem Dach, weil es im Innenraum einfach keinen Platz mehr gab. In Puerto gab es dann schon die nächste Ernüchterung für uns, denn es gab keinen Bus mehr nach El Nido in den Norden. Demzufolge mussten wir unser Planung etwas umwerfen und wir fuhren mit einem Bus, total eingepfercht, zunächst nach Roxas. Die Stadt selber hatte für uns keinen Reiz ausgestrahlt, also fuhren wir mit dem nächsten Bus weiter nach Taytay. Die Fahrt nach Taytay war allerdings das absolute Highlight, denn die Straßen wurden immer schlimmer und unterwegs wurde die Schotterpiste zu einer Schlammpiste. Kurz vor Taytay fehlte sogar 1 Km Schlammpiste, da dieses Zwischenstück vom Regen weggespült wurde. In Taytay selber ist auch nicht mehr los, außer dass es dort eine schöne Festung gibt und wir in einem netten Ressort mit herrlichem Blick aufs Meer geschlafen haben. (Costa Rosa, so der Name der Anlage)
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Endlich nach El Nido und die ersten Erkundungen per Crossmotorbike
Früh ging es wieder mit einem völlig überfüllten Bus nach El Nido. Gegen Mittag war Ankunft und wir suchten uns zunächst eine billige Unterkunft. Die Fanden wir letztendlich auch und zahlten zu zweit lediglich 5,50 Euro die Nacht mit Blick aufs Meer. El Nido liegt in einer sehr schönen Bucht und man kann schon vom Strand die Felsförmigen Inseln sehen. Da es für eine Inselerkundung schon zu spät war, hatten wir uns für den Nachmittag jeder ein Crossmotorbike ausgeliehen und sind den nördlichen Zipfel um El Nido abgefahren. Unterwegs hatten wir wieder traumhafte Strände ausfindig machen können, die man meist nur über Pfade oder schmale Wege durch die Wälder erreichen kann. Und wieder waren wir ganz alleine am Strand und mussten erst mal unserer Spuren mit den Motorräder auf dem Sand hinterlassen. Bei der Heimfahrt setzte dann leider strömender Regen ein und wir hatten Mühe über die schlammigen Wege zu fahren. Das gleicht der reinsten Schlitterbahn. Aber Fun hatte es dennoch gemacht. Zurück in El Nido lernten wir einen Italiener kennen und verabredeten uns mit ihm und seinem australischen Kumpel zu einer Island Hopping Tour.
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Island Hopping mit einem Itacker und einem Australier und Tilo´s Geburtstag auf einer einsamen Insel
Mit einer Kiste Bier und reichlich Nahrung im Gepäck ging es auf die nächste Island Hopping Tour. In El Nido werden 5 verschiedene Inseltour Pakete angeboten. Wir entschieden uns zunächst für die erste Tour. Zunächst ging es Richtung Miniloc Island. Das Besondere an der Insel sind die beiden Lagunen Small und Big Laguna mit dem türkisfarbenen Wasser. Natürlich hielt es uns bei diesem Anblick nicht lange im Boot und wir erkundeten die Lagunen. Auf der weiteren Bootsfahrt machten wir unter anderem einen Halt auf Simisu Island und Matinloc Island mit dem bekannten Secret Beach. Es stellte sich heraus, dass der Australier sehr großes Wissen über die Unterwasserwelt besitzt und so konnten wir Einiges über die Fischarten von ihm erfahren. Weiterhin erhielten wir eine Einweisung in die einfache Kunst der Sandwich Zubereitung an einem einsamen Strand. Ok die Zutaten wurden natürlich schon vor der Fahrt besorgt. Auch wenn es von frischem Fisch nur so wimmelt gab es bei uns Tunfisch aus der Dose, aber selbst dann muss man erstmal ein ordentliches Menü zaubern. Mit der richtigen Zutaten und der richtigen Würze wurde dann alles im Plastikbeutel verrührt und fertig war ein absolut leckeres Sandwich. Nach dem wir diesen Tag der Inselerkundung so genossen haben wollten wir am nächsten Tag gleich wieder auf Tour gehen. Aber diesmal alleine, denn es war ein ganz besonderer Tag. Tilo hatte seinen 25. Geburtstag. (Happy Birthday!!!) Leider machte uns das Wetter zunächst einen Strich durch die Rechnung, denn es regnete den ganzen Vormittag. Ist natürlich blöd, wenn man denkt, man ist irgendwo in der Sonne und dann regnet es ausgerechnet an diesem Tag. Aber das sollte unsere Stimmung nicht trüben und so sahen wir wieder viele schöne Strände und ein paar Höhlen. Am Nachmittag wurden wir dann an einem einsamen Strand abgesetzt. Dies war unser persönliches Highlight für diesen Tag, denn wir übernachteten auf zwei Faltbetten direkt am Strand. Zuvor hatten wir uns zwei Faltbetten besorgt und reichlich Nahrung und Getränke eingepackt. Unsere Bootsmänner stellten uns noch eine Kühlbox und eine Regenplane zur Verfügung. Geregnet hatte es zum Glück nicht mehr und so konnten wir Tilos Ehrentag am Lagerfeuer und dem einheimischen Tanduay Rum ausklingen lassen. Ein Erlebnis der besonderen Art.
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Crossmotorbike Tour durch den gesamten Norden
Nach dem wir leicht verkatert wieder in El Nido ankamen entschlossen wir uns zu einer weiteren Tour mit dem Crossmotorbike. Unsere Tour führte uns einmal komplett durch den gesamten nördlich Teil von Palawan. Durch teilweise unwegsames Gelände über Schotter und Schlammpisten fuhren wir zunächst zur Spitze von Palawan. Da die Wege meist höher gelegen waren hatten wir immer einen wunderschönen Blick aufs Meer. Wo das Meer zu sehen ist muss es selbstverständlich auch Strände geben. Also verließen wir ab und zu die Schotterpiste und fuhren durch die Wälder Richtung Meer. Gleich bei unserem ersten Ritt durch die Wälder fanden wir einen lang gezogenen Traumstrand den wir wieder ganz für uns alleine hatten. Ein Sprung ins Meer durfte da nicht fehlen. Auch die nächsten Strände waren sehr viel versprechend. Über unseren Reiseführer sind wir noch auf einen Felsen mit einem riesigen Höhlensystem gestoßen. Ihn zu finden war nicht ganz einfach, denn wir mussten uns über einen schmalen und schlammigen Pfad durch Tschungel kämpfen. Dabei ist mir einmal sogar das Bike in die Böschung gerutscht und Tilo verlies bei der Durchfahrt durch ein Wasserloch fast der Mut. Als wir endlich ankamen standen wir vor einem gewaltigen Felsmassiv. Es kam gerade eine Gruppe aus dem Felsen die uns von der alleinigen Begehung des Höhlensystems abgeraten hatte. Ohne Führer sei es zu gefährlich. Toll dachten wir, jetzt war die ganze Anstrengung umsonst und wir mussten den schwierigen Weg wieder zurück fahren. Jedoch hatte alles ohne weitere Zwischenfälle geklappt. Nur unsere Beine und Schuhe waren voll mit Schlamm und zerkratzt von den vielen Sträuchern. Wieder zurück in El Nido ließen wir den Tag am Strand mit einer kleinen Beachparty ausklingen.
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Alleine zurück nach Puerto Princessa und Tilo macht sich auf den Weg nach Coron
Leider mussten sich unsere Wege wieder mal trennen, aber keine Angst, es gab keinen Streit. Ich musste schon 2 Tage eher wieder in Manila sein, da ein Werbespotdreh für die Tourismusbehörde der Philippinen angesetzt war und ich die Hauptrolle spielen sollte. Früh um 6 begab ich mich also alleine auf eine 10 Stunden Tour mit dem Bus zurück nach Puerto Princessa. Die Fahrt ging wieder über die schon bekannten Schlammpisten und einmal blieben wir sogar stecken, so dass uns ein Bagger herausziehen musste. Der Bus war wieder mal völlig überfüllt und so saß ich mit einer Familie auf einer Sitzbank, die für 2 Personen gedacht war und hatte noch ein Kind auf dem Schoß sitzen. Für meine Körpermaße war das echt der absolute Höllenritt. Als ich in Puerto Princessa ankam begab ich mich mit einem Trycicle auf Hotelsuche und leider hatte ich eine absolute Blinse erwischt. Ich nannte ihm die Hotels die ich mir aus dem Lonley Planet notiert hatte, aber er fuhr mich immer zuerst zu anderen Hotels, wo er wahrscheinlich ein Provision bekommen sollte. Irgendwann platzte mir die Geduld, denn nach so einem langen Ritt möchte man sich doch mal aufs Bett legen und duschen. Er sollte mich zum Touristeninfo am Flughafen fahren und ich wollte mir dann einen neuen Fahrer suchen. Dann wollte er auch noch einen viel zu teuren Preis von mir haben den ich ihm aber nicht gab, sondern nur so viel wie es üblich ist. Er drohte mir mit der Polizei, aber das war mir egal und letztendlich hatte ich Erfolg damit. Nach einer Weile fand ich dann auch eine nette Unterkunft in Flughafennähe. Da mein Flug erst am nächsten Nachmittag gehen sollte plante ich noch eine kleine Inseltour in der Honda Bay. Ich lernte einen Amerikaner und seine Freundin kennen, mit denen ich mir ein Boot teilen konnte. Es hätte eigentlich nicht besser für mich laufen können, denn der Amerikaner war Angler und ich hatte zum ersten Mal die Gelegenheit beim Hochseefischen mitzumachen. Einen Fisch hatten wir auch an der Angel, aber leider riss uns die Angelschnur. Das besondere an der Halbtagestour war der Besuch von Snake Island. Der Name wird der Insel gerecht, denn eine schlangenförmige Sandbank ragt ins Meer hinaus. Das schöne Motiv lässt sich auch auf vielen Postkarten bewundern. Weiterhin eignet sich die Insel gut zum Schnorcheln, da es eine große Fischvielfalt vor der Insel gibt.
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Am Abend hieß es dann für mich good bye Palawan und ich flog zurück nach Manila.
Jeder der die Gelegenheit hat einmal zu den Philippinen zu fliegen, sollte diese Insel auf jeden Fall besuchen. Die Flora und Fauna ist einmalig auf den Philippinen und jeder kann sich auf seine eigene kleine Entdeckungsreise durch die lang gezogene Insel begeben. Hinzu kommt die geringe Population und die wenigen Touristen…