Als der Entschluss fest stand, dass wir die nächsten Tage getrennt verbringen werden, hatte ich bereits gestern alles Nötige für den Trip nach Kuala Lumpur geregelt. Der Tag begann wieder mal sehr früh, denn schon um 6:00 Uhr ging mein Bus in Richtung Malaysia. Zunächst wurde ich mit einem Kleinbus zum Hafen gefahren um auf die Fähre zu gelangen. Nach der Überfahrt mit der Fähre ging es mit dem Bus weiter nach Surat Thani. (Ankunft ca.10:30) Leider musste ich feststellen, dass meine Sachen offen wurden. Ob etwas geklaut wurde, konnte ich nicht feststellen, aber meine Wertsachen hatte ich zum Glück am Mann. In Surat Thani musste ich eine halbe Stunde auf den nächsten Kleinbus warten, bevor es weiter nach Hat Yai ging. (Ankunft ca. 17:00 Uhr) Hat Yai liegt noch auf der thailändischen Seite und ist wohl eine der größten Städte Thailands. Im Kleinbus hatte ich eine Engländerin kennengelernt und sie hatte das gleiche Reiseziel wie ich. Da wir wieder etwas Aufenthalt hatten, erkundeten wir gemeinsam ein wenig die Straßen. Gegen 18:00 Uhr ging es endlich weiter nach Kuala Lumpur. Die Grenzüberquerung erlebte ich noch wach, aber danach war es zwecklos gegen die Müdigkeit anzukämpfen. War auch gut so, denn so konnte ich bis zur Ankunft in Kuala Lumpur durchratzen. Um 4:30 Uhr kam der Bus an und ich wollte mir nur so schnell wie möglich eine Unterkunft suchen. Leider hatte ich keinen Reiseführer dabei und auch keine City-Map. Die Engländerin war jedoch schon einmal in Kuala Lumpur und hatte mir ein paar Adressen nicht weit von der Busstation aufgeschrieben. Für sie ging es weiter zum Flughafen und dann nach Bali. Also machte ich mich in der Nacht auf die Suche nach einer preiswerten Unterkunft in Kuala Lumpur. Die meisten Guest-Häuser waren nicht weit entfernt und ich hatte zunächst die Preise von allen verglichen. Entschieden hab ich mich für das Pudel-Guesthouse, da ich erst ab der folgenden Nacht bezahlen musste und es einen relativ guten Eindruck machte. Die Wahl sollte sich in den nächsten Tagen auch als die Richtige erweisen. Ich bezog also ein Einzelzimmer, leider ohne Fenster, aber dafür mit AirCon und schlief erstmal bis 11:00Uhr durch. Wie bei jeder neuen Stadt stand auch diesmal wieder eine Sightseeing Tour auf meinem Programmzettel.
Als erstes besorgte ich mir eine City-Map und fuhr mit der Metro zum ersten Highlight, die Petronas Tower an der KLCC Station. Als ich dort ankam war ich total fasziniert von diesem meisterhaften Bauwerk. Die Türme ragen 421 Meter in den Himmel und besitzen 88 Stockwerke. Am Fuße der Türme befindet sich ein riesiger Shopping- und Entertainmentkomplex. Da die meisten Läden, wie Prada und Gucci nicht in meiner Preisklasse liegen, wollte ich mir zunächst die 2 Türme anschauen. Leider musste ich feststellen, dass an diesem Tag die Besichtigungstouren schon vorbei waren. Die Tickets für die Besichtigung sind kostenfrei, aber man muss sich schon in den frühen Morgenstunden am Schalter anstellen, um ein Ticket erhaschen zu können. (First Come Prinzip) Demzufolge konnte ich mir die Türme nur von außen anschauen. Um diesen Komplex ist ein wunderschöner Park mit Palmen und Wasseranlagen angelegt. Als nächstes machte ich mich auf den Weg zum Menara Turm. Der schaut so ähnlich aus wie der Berliner Fernsehturm, nur dass er deutlich größer ist. Der Eintritt kostet zwar umgerechnet 5 €, aber dafür hatte ich einen genialen Rundumblick über die Hauptstadt Malaysias.
Danach fuhr ich mit dem Skytrain ans andere Ende der Stadt, um die nationale Moschee von Malaysia zu besichtigen. Da ich nur lange Klamotten an hatte, musste ich mir einen blauen Kittel überziehen. Ich war der letzte Besucher an diesem Tag, aber dennoch hatte sich eine junge Muslimin besonders viel Zeit für mich genommen. Ich erfuhr alles Mögliche über die Moschee, religiöse Praktiken und die muslimische Kultur. Selbst über den Sex im Islam erfuhr ich ausgesprochen viel, obwohl ich aus Höflichkeit dieses Thema nicht angesprochen hatte. Sie meinte nur, da ich noch jung sei, so wie sie, ist dieses Thema vielleicht besonders interessant. OK…das war es letztendlich auch. Einzelheiten folgen dann auf persönliche Anfragen!!! Im Anschluss daran führte mich mein Weg vorbei am Merdeka Square. Dies ist ein Palast und gilt als das Symbol für die Freiheit Malaysias. Ein echt schönes Bauwerk, noch aus britischer Kolonialzeit, allerdings konnte ich es nur von außen anschauen.
Ein Paar fragte mich auf Englisch, ob ich nicht ein Foto von Ihnen machen könnte, und ich antwortete auf Deutsch kein Problem, denn ich hatte sie bereits im Menara Turm gesehen und wusste, dass sie ebenfalls Deutsch sprechen. Aber das lustige an der Sache war, dass sie aus dem sächsischen Erzgebirge stammen und beide den Dialekt wunderbar beherrschen. Da kamen doch gleich ein paar Heimatgefühle hoch. Mittlerweile wurde es schon dunkel und ich sah schon von weiten die hell erleuchteten Petronas Tower. Also fuhr ich noch einmal dorthin und war begeistert über den Anblick bei Dunkelheit.
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